Volksempfänger, Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit im Dresdner Industriegelände

Fragmente und Frequenzen

Aktuelles

Presse: addn.me

Fragmente und Frequenzen: Das Dresdner Industriegelände im Nationalsozialismus.

Anlässlich eines Podiumsgespräches zur Dresdner Erinnerungskultur im Club Objekt Klein a am 7. Februar 2024 sprach addn.me mit der Gruppe Fragmente & Frequenzen. In der Diskussion mit Barbara Lubich von der AG Erinnern des Zentralwerk Dresden und Dr. David Klein vom Kulturamt Dresden wird die Gruppe ihre Forschungsergebnisse zum Industriegelände während des Nationalsozialismus vorstellen ...

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Wer wir sind

"Fragmente und Frequenzen" ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Künstler:innen, Musiker:innen, Clubbetreibenden, politischen Bildner:innen, Restaurator:innen und anderen. Wir haben uns zusammengetan, um uns kritisch mit der Geschichte unseres Wirk- und Lebensraumes auseinanderzusetzen. Gegenstand des erinnerungskulturellen Projektes ist das Industriegelände im Dresdner Norden. In der Umgebung der heutigen Meschwitzstraße untersuchen wir den Komplex der einstigen Firma Radio Mende. Das Unternehmen spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der nationalsozialistischen Propaganda. Während des Zweiten Weltkriegs produzierte Radio Mende Rüstungsgüter. Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangenen wurden für die Produktion massiv ausgebeutet. Dieser Teil der Geschichte des Industriegeländes erfährt bis heute wenig Beachtung. Das wollen wir ändern!

Wo wir gesucht haben

Den Ausgangspunkt unserer Recherche bilden baulichen Zeugnisse im Dresdner Norden und die sich darum rankenden Gerüchte und Mythen. Wir sind im Gelände umher und durch die Gebäude gestreift, haben nach Spuren gesucht und uns Fragen gestellt.

Um uns dem Thema zu nähern, haben wir Literatur und Internetarchive herangezogen, das Dresdner Stadtarchiv, das sächsische Hauptstaatsarchiv sowie die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig aufgesucht. Diverse Verwaltungsdokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus und die ab 1942 herausgebrachte Werkszeitung belegen die ideologischen Position der Firmenleitung. Sie sagen jedoch nichts über die Belegschaft aus. Unsere Hauptquelle für Informationen zum Einsatz von Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangenen bei der Firma Mende sind die "Arbeitsbücher für Ausländer". Dieses Verwaltungsdokument diente dem Zweck, den "Arbeitseinsatz" zu koordinieren. Weitere Hinweise finden sich im Schriftverkehr mit Behörden oder Krankenkassen, polizeilichen Meldebögen und Lohnabrechnungen. Alle uns vorliegenden Quellen sind solche, in denen über die Menschen gesprochen wird, und zwar von Nazis. Selbstzeugnisse von den Betroffenen liegen zum derzeitigen Forschungstand nicht vor und so wissen wir derzeit nur wenig, über das Leben der zur Arbeit zwangsverpflichteten "zivilen Ausländer" und Kriegsgefangenen.

Was uns antreibt

Mit diesem Projekt tragen wir einen Teil zum Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus bei. Wir wollen zeitgemäße Geschichtsvermittlung und eine aktive Gedenkkultur im Industriegelände und im städtischen Bewusstsein verankern. Mit politischer Bildungsarbeit und kreativer Auseinandersetzung möchten wir Menschen erreichen, für die das Industriegelände Lebenswelt, Wirk- und Erfahrungsraum bedeutet. Uns ist es wichtig, in Kooperation mit ansässigen Kulturstätten und Künstler:innen zu arbeiten. Und wir wünschen uns Vernetzung mit anderen Initiativen der Erinnerungskultur, um die Beziehungen zwischen Orten des nationalsozialistischen Unrechts sichtbar zu machen. Anstatt einer glatten Narration von gelungener und vermeintlich abgeschlossener Geschichtsaufarbeitung, wollen wir Fragen aufwerfen, Verlorenes und Lücken aufzeigen. Dafür fordern wir die Entwicklung eines nachhaltigen Gedenk-Konzepts im Dresdner Industriegelände.

Welche Form von Erinnern wollen wir hier etablieren?
Wen interessiert das hier überhaupt?
Wie kann die Aufarbeitung langfristig gesichert werden?
Mit wem können wir uns Vernetzten in der Stadt und Überregional?
Wie könnten die Erkenntnisse in das Wissen der Stadt übergehen?
Welche Rolle kann Kunst und Musik im Erinnern einnehmen?
Wer waren die Menschen die hier zwangsverpflichtet worden?
Welche Tätigkeiten haben die Menschen ausgeführt ?
Wo sind die Menschen danach hingegangen und wie haben sie gelebt?
Was bedeutet das für Heute?

Was wir wissen

Die Firma Radio Mende & Co GmbH wurde 1923 in der Weimarer Republik gegründet. Für die Produktion von Radioempfängern mietete das Unternehmen Räume auf der Planitzstraße, heute Meschwitzstraße. Während des Nationalsozialismus entwickelte sich die Firma zum größten Rundfunk-Hersteller des Deutschen Reiches und wurde mit der Produktion des Volksempfängers beauftragt. Der Rundfunk stellte für die Nazis ein äußerst wichtiges Instrument zur Verbreitung ihrer folgenschweren Propaganda dar. Einen großen Anteil daran hatte die Firma Mende, denn sie produzierte über ein Drittel aller Radios im Deutschen Reich. Im zweiten Weltkrieg stellte Mende die Produktion komplett um und gehörte bald zu den wichtigsten Rüstungsunternehmen im Dresdner Industriegelände. Unter Ausbeutung von Zwangsarbeiter:innen produzierte die Firma unter anderem Funkgeräte und elektrische Bombenzünder. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Betriebsstätten im Zuge der Reparationszahlungen vollständig demontiert. Diverse Staatsbetriebe bezogen anschließend die Produktionshallen, darunter der VEB Funkwerk Dresden, der die Produktion von Radios wiederaufnahm.

Zwangsarbeit

Das System der Zwangsarbeit

Über 13 Millionen Zwangsarbeiter:innen wurden im Nationalsozialismus ausgebeutet. Während des zweiten Weltkrieges wurden Zwangsarbeiter:innen in der Wirtschaft und vor allem der Rüstungsindustrie eingesetzt. Hierzu wurden Menschen unter Androhung von Strafe, Täuschung und durch wirtschaftlichen Zwang verschleppt. Diese kamen aus Polen, der Sowjetunion und anderen Ländern Europas . Auch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge wurden für Zwangsarbeit herangezogen. Sie alle waren Gefangene der ihnen zugewiesenen Betriebe. Die Menschen wurden bevorzugt in Lagern gesammelt untergebracht. So konnten sie besser überwacht werden und der Kontakt mit der Deutschen Bevölkerung wurde verhindert.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden viele der heimkehrenden Zwangarbeiter:innen der Kollabaoration mit den Deutschen bezichtigt. In der Sowjetunion bedeutete dies für viele die erneute Verschleppung, Ausbeutung und Tod in den stalinistischen Lagern.

Bis heute gibt es nur eine unzureichende Auseinandersetzung mit dieser Opfergruppe des Nationalsozialismus. Die Bundesrepublik Deutschland und die Betriebe haben eine Verantwortungsübernahme lange verzögert. Erst spät wurde das Leid der Zwangarbeiter:innen anerkannt und diese nur teilweise mit Geldzahlungen finanziell entschädigt.

Wie kann ich über Zwangsarbeit sprechen? Ist "beschäftigt" das richtige Wort?
Wo werden heute Menschen in Lagern untergebracht? Warum?
Wo werden heute Menschen zur Arbeit gezwungen?

Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter:innen

Je nach Herkunft wurden die Zwangsarbeiter: innen in Kategorien unterteilt, ungleich behandelt und versorgt. Grund dafür war die rassistische Ideologie. Sogenannte "arische" Bevölkerungsgruppen sollten überleben. Es ging dabei nicht nur um wirtschaftliche Interessen, Arbeit wurde auch zur Vernichtung eingesetzt, so z.b. von Jüd:innen, Sinti:zze und Rom:nja. Hunger und Mangel begleitete die Menschen. Es war streng verboten sich gegenseitig zu helfen, z.b. mit der Weitergabe von Essensrationen. Zugige, überfüllte Baracken dienten als Behausungen. Wenn es überhaupt eine Entlohnung gab, fiel sie äußerst gering aus und diente vorrangig zu Verwaltungszwecken. Der Verwaltungswahnsinn des nationalsozialistischen Systems äußerte sich auch in der Kennzeichnung von Personen. So wurden beispielsweise "Ostarbeiterinnen" gezwungen auf ihrer Kleidung den Aufnäher "Ost" zu tragen, polnische Zwangsarbeiter:innen ein "P". Menschen wurden als "zivile Ausländer", "Zivilausländer" oder "Kriegsgefangene" kategorisiert. Dieser Status veränderte sich auch im Laufe des Krieges.

Personal-Karte von Anna Jatjkova, geb am 23.11.1920, aus Berdjansk. Sie wurde vom 27.06.1942 bis 8.05.1945 als Montiererin und Hilfsarbeiterin bei Radio Mende durch Zwangsarbeit ausgebeutet.
Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 11725, Fa. Radio H. Mende & Co

Zwangsarbeit im Industriegelände bei Radio Mende

Im Laufe der Umstellung auf Rüstungsproduktion forderte das Unternehmen auch Zwangsarbeiter:innen für die Fertigung an. Für deren Unterbringung wurde im Mai 1942 der Bau von Baracken in Auftrag gegeben. Der Standort befand sich zwischen der Planitzstraße, heutige Meschwitzstraße und Heeresverwaltung am Eingang C, heute Sander Straße. Die Heeresverwaltung stellte das Gelände bereit. Mit dem Bau der Baracken wurden die Hellerauer Werkstätten betraut. Neben dem Barackenlager, wurde dort auch eine Entlausungstation errichtet. Das Lager konnte bis zu 1000 Personen aufnehmen und wurde von verschieden Betrieben im Industriegebiet genutzt. 1943 wird die Zahl der im Lager lebenden "Zivilausländer" (auch anderer Firmen) mit 830 Personen angegeben. Die Firma Radio H. Mende hatte in dem Lager im Zeitraum 1942 bis 1945 über 200 Zwangsarbeiter:innen untergebracht. Den größten Anteil machen die "Ostarbeiter:innen" und Russ:innen aus, des weiteren lebten dort als "zivile Ausländer: innen" bezeichnete Menschen. Zu Ende des Nationalsozialismus waren es 242 Menschen, die dort lebten und für Radio-Mende arbeiten mussten.

Die Zwangarbeitenden bei Radio Mende

In der Recherche zu den von Mende beschäftigten Zwangsarbeiter:innen stießen wir im Sächsischen Hauptstaatsarchiv auf die akribisch geführten Personalakten. Beim Lesen dieser Akten sind uns einige Aspekte aufgefallen, die wir an dieser Stelle teilen möchten: Die ersten Aktennotizen beginnen im Jahr 1942, was sich mit der weiteren Quellenlage zum Beginn der Zwangsarbeit bei Radio H. Mende deckt.

Die Fotos innerhalb der Akten variieren stark. Wir finden schick zurechtgemachte Frauen mit Schmuck und aufwendigen Frisuren sowie Menschen mit Nummern um den Hals . Diese wecken Assoziationen an Häftlingsfotos. Häufig wurden Zwangsarbeiter:innen aus dem gleichen Landkreis verschleppt. Diese kamen unter anderem aus der Ukraine, Russland, Polen, Frankreich und Kroatien. Es gab auch Menschen die staatenlos waren. In Dresden waren die allermeisten in einem Lager im Umfeld der Planitzstraße (heute Meschwitzstraße) untergebracht. Bei Ankunft wurden sie einer Gesundheitsuntersuchungen unterzogen. Zum Lager gehörte auch eine Entlausungsstation. Die Zwangsarbeiter:innen beim Rüstungsbetrieb Radio-Mende waren hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, Frauen. Sie übten verschiedene Arbeiten aus und wechselten diese auch. Die Tätigkeiten waren z.B. Stanzer:in, Presser:in, Träufler:in, Spritzer:in, Bohrer:in, Bakelitbearbeiter:in, Montierer:in, Prüfer:in, Wickler:in, Fräser:in, Nieter:in, Küchenhilfe, Hilfarbeiter:in, Radiotechniker:in oder Transportarbeiter:in. Die Zwangsarbeiter:innen wurden zudem je nach Bedarf auch in anderen Betreiben eingesetzt, z.b. bei Ernte-Einsätzen. In den Akten finden sich sogar noch zurückgelegte Monatslöhne für Juni 1945. Der Tag der Befreiung am 8. Mai 1945 markiert auch das Ende der Ausbeutung durch Zwangsarbeit bei Radio-Mende. Die Akten verraten uns jedoch nicht mehr über das Leben vor, während oder nach der Zwangsarbeit. An dieser Stelle möchten wir jedoch unbedingt mehr erfahren.

Anna Sereda, geb. am 8.09.1924, aus Gluchow. Sie wurde vom 19.08.1942 bis zum 8.05.1945 als Stanzerin, Bakalithbearbeiterin und Presserin durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 11725, Fa. Radio H. Mende & Co
Oxana Smenez, geb. am 28.01.1924, aus Kaharlyk. Sie wurde von 16.06.1942 bis zum 08.05.1945 als Montiererin und Wicklerin durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 11725, Fa. Radio H. Mende & Co
Jelena Piruzkaja, geb. 1903, aus Polotsk. Sie wurde von 11.08.1944 bis 08.05.1945 als Hilfsarbeiterin und Stanzerin durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 11725, Fa. Radio H. Mende & Co

Boris Petrow, geb. 20.07.1890, aus Smolensk. Er wurde vom 11.08.1944 bis zum 8.05.1945 als Transportarbeiter durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 11725, Fa. Radio H. Mende & Co
Tatjana Tkatsch, geb. am 25.01.1928, aus Kiew. Sie wurde vom 25.06.1942 bis zum 8.05.1945 als Montiererin, Transportarbieterin, Stanzerin, Hilfarbeiterin und Fräserin durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 11725, Fa. Radio H. Mende & Co
Victor Sergienko, geb. am 1.09.1923, aus Poltawa. Er wurde als Radiotechniker und Prüfer bei Radio Mende durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 11725, Fa. Radio H. Mende & Co

KZ Außenlager Rochlitz und weitere Lager

Die Zwangsarbeiter:innen mit Bezug zur Firma Radio H. Mende waren nicht ausschließlich im Lager im Industriegelände untergebracht und beschäftigt. Die Personalakten der Zwangsarbeitenden findet neben weiteren ein Ausländerlager in der Gaststätte „Deutsches Lied“, Hechtstraße 44 Erwähnung. Dort wurden französische Zivilarbeiter, sowie englische Kriegsgefangen einquartiert. Es besteht die Vermutung, das diese auch in der Rüstungsproduktion der Firma Mende eingesetzt wurden.

Der Einsatz von KZ-Häftlingen bei einer weiteren Firma mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Radio Mende im KZ-Außenlager Rochlitz ist belegt. Die Firma Radio Mende lagerte einen Teil ihrer Produktion nach Rochlitz aus. In der Mechanik GmbH wurden 300 Frauen aus dem KZ Flossenbürg, sowie später 300 Frauen aus dem KZ Bergen-Belsen von September 1943 bis März 1945 zur Produktion eingesetzt. Das Arbeitskommando bestand somit aus insgesamt 600 KZ Häftlingen.

Rüstungsproduktion

Übersichtsskizze der Albertstadt, etwa 1880
Quelle: Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden; Albertstadt. Sämtliche Militärbauten in Dresden. 18 Photographien nach der Natur nebst Übersichtsplan. Verlag Adolf Gutbier, Dresden

Die Heereswerkstätten Dresden Albertstadt

Die Geschichte der Rüstungsproduktion im Dresdner Industriegelände beginnt nicht erst in Nazi-Deutschland. Sie reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert, als die Dresdner Albertstadt als Kasernenbezirk gegründet wurde. Nördlich des Arsenals, im Kerngebiet des heutigen Industriegeländes, entstanden in den 1870er Jahren die ersten Bauten des dazugehörigen Werkstättenareals. Das Pulverlaboratorium, Wohn- und Verwaltungsgebäude sowie in einigem Abstand die Dynamit- und Pulvermagazine waren über die 1879 benannte Laboratoriumsstraße erreichbar. Diese wurde ab 1903 in Planitzstraße und seit 1946 in Meschwitzstraße umbenannt.

Damals noch mitten im Wald wurde hier vorwiegend von Frauen Artillerie und Infanteriemunition gefertigt. Bis 1913, kurz vor Kriegsausbruch, kamen weitere Fabrikgebäude zur Herstellung von Munition, Gerät und Ausrüstung hinzu und die Infrastruktur wurde erheblich ausgebaut, so auch die Straßenbahn-Anbindung für die inzwischen knapp 2.000 Beschäftigten. Die Heeresproduktion brummte und auch die Privatindustrie profitierte zunehmend von lukrativen Staatsaufträgen der anlaufenden Kriegsmaschine.es Zweiten Weltkrieges wurden viele der heimkehrenden Zwangarbeiter:innen der Kollabaoration mit den Deutschen bezichtigt. In der Sowjetunion bedeutete dies für viele die erneute Verschleppung, Ausbeutung und Tod in den stalinistischen Lagern.

Die Postkarte von 1905 zeigt die Königliche Munitionsfabrik auf der Meschwitzstraße, damals noch Planitzstraße
Quelle: altesdresden.de, Max Köhler, Nr681

Rüstungsproduktion im Ersten Weltkrieg

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde der Ausbau der Rüstungswirtschaft auch in Dresden weiter vorangetrieben. Neue Munitionsfertigungen und -Lager sowie das repräsentative Gebäude der Heeresverwaltung auf Höhe der heutigen Straßenbahnhaltestelle wurden errichtet. Es entstanden außerdem "Pulverhäuser" im Prießnitzgrund, die durch eine Drahtseilbahn mit dem Fertigungsgelände verbunden waren. Die Produktionssteigerung ließ die Zahl der Werktätigen in den Depots und Werkstätten bis Ende 1916 auf 17.500 ansteigen. Die Arbeit erfolgte im Akkord in zwei bis drei Schichten von bis zu 12 Stunden. Zunehmend kam es zu Vergiftungen mit Pulverstaub oder den in Gasgranaten verwendeten Giftgasen. Auch Unfälle und Brände durch Kurzschlüsse oder Explosionen häuften sich. Am 28.12.1916 ereignete sich eine gewaltige Explosion, die zahlreiche Menschen das Leben kostete oder schwer verletzte und über 20 Gebäude und Magazine restlos zerstörte. Der Brand wütete weithin sichtbar über zwei Tage und hatte erhebliche Auswirkungen auf die Munitionsversorgung. Denn die Dresdner Artilleriewerkstätten lieferten "im Krieg etwa ein Sechstel der gesamten brauchbaren Feldartillerie-Munition des deutschen Heeres." (Starke: S.160) Auf dem Höhepunkt der Produktion 1917 verließen bis zu 150 Gewehre und 1 Million Patronen pro Tag das Werk.

Bei der Explosion am 28.12.1916 zerstörte Artilleriewerkstatt
Quelle: Dr. Holger Starke: Vom Werkstättenareal zum Industriegelände. In: Stadtmuseum Dresden (Hrsg.), Dresdner Geschichtsbuch, Bd. 5, Altenburg 1999

Dresdens NS-Rüstungsindustrie

Die Demilitarisierung und zivile Nutzung des Industriegeländes nach dem Ersten Weltkrieg endete in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg. Dresden wurde erneut eine Schwerpunktregion der Kriegswirtschaft in Sachsen. Im Stadtgebiet befanden sich mehr als 160 Betriebe, die ganz oder überwiegend im Rüstungssektor tätig waren, dutzende weitere befanden sich im Umland. Hinzu kamen Unternehmen, die den Bedarf der Wehrmacht an Verbrauchsgütern von Lebensmitteln bis Bekleidung deckten sowie wehrmachtseigene Betriebe wie die Heeresbäckerei oder der Flugplatz Dresden-Klotzsche. Eine besondere Rolle spielte der Standort Dresden in den Feinindustrien. Optische, feinmechanische und elektrotechnische High-Tech-Produkte dienten der Fertigung von Funk- und Messgeräten, Werkzeugmaschinen oder Zündern. Alle größeren Unternehmen im Industriegelände produzierten spätestens mit Beginn des Krieges für dessen Zwecke. Im Infesto-Werk wurden Steuerelemente für Torpedos, Flugzeuge und U-Boote hergestellt. Die Turbinenfabrik Brückner, Kanis & Co. fertigte Schiffsturbinen und betrieb ein Prüffeld für die Marine. Gawadi-Wetterschutz GmbH lieferte Schutzkleider an die Front. Und die AG für Cartonage-Industrie stellte allerlei benötigtes Verpackungsmaterial für die Rüstungsgüter her.

Werksansicht des Betriebes von 1934
Quelle: Prospekt Mende Nr. W.15 SXX rll "Mende Weltklasse", mutmaßlich 1943. Überlassung von Alfons Lammers

Heeresproduktion bei Radio Mende

Bereits in der Vorkriegsphase ab 1936 stellte die Firma Mende ihren fortschrittlichen Betrieb in den Dienst der Aufrüstung. Zunächst Nachrichtengerät wie Feldfernsprecher, Sende- und Empfangsanlagen, später Mess- und Minensuchgeräte und schließlich auch elektrische Bombenzünder - nahezu die gesamte Produktion wurde nach und nach auf die Bedarfe von Heer, Marine und Luftwaffe umgestellt. 1941 lag der Rüstungsanteil bei 82 Prozent, die übrigen Erzeugnisse, darunter weiterhin Radios, waren für den Export bestimmt. Lukrative Aufträge, etwa für die Marinewerft Wilhelmshafen, das Oberkommando des Heeres und die Reichsbahn, machten die weitere Ausdehnung des Betriebes erforderlich. Kurz vor Kriegsbeginn Mitte 1939 zählte Mende 2.150 Beschäftigte. Bis 1943 stieg die Zahl auf über 2.500 an, vorrangig Frauen, darunter zunehmend Zwangsbeschäftigte. 1944/45 umfasste die Palette 24 verschiedene Produkte für Kriegszwecke. Mit insgesamt 25.000 produzierten Geräten - das letzte verließ am 1. Mai 1945 das Band - war der Tournisterempfänger "b" der für alle Wehrmachtsgattungen wichtigste Artikel der Firma Mende. Allein von September 1944 bis Kriegsende fertigte Mende elektrische Bombenzünder für die Luftwaffe in einer Größenordnung von 440.000 Stück. Zum Repertoire des Unternehmens gehörten auch Forschungen und Entwicklungen im Bereich der Rüstungsgüter, auf die man sich spezialisiert hatte.

"Zwei Jahre Freiheitskampf" - Titelseite einer Ausgabe der Werkszeitschrift
Quelle: Werkszeitung "DU UND DAS WERK" 1. Jahrgang 1941, Heft4. Deutsche National Bibliothek Leipzig

"DU UND DAS WERK"

Die Betriebsführung bemühte sich, den Leistungswillen und die Disziplin zu stärken. Wer sich einbrachte erfuhr Auszeichnungen und Vergünstigungen. Wer sich verweigerte oder schwächelte musste hingegen mit Sanktionen rechnen. Die Werktätigkeit war außerdem von zunehmender Indoktrination begleitet. Die nationalsozialistische Organisation "Kraft durch Freude" organisierte Werkspausenkonzerten in kriegswichtigen Betriebe, so auch bei Mende. Auch Appelle dienten der Beschwörung von Siegeswillen und Opferbereitschaft. Sehr eindrücklich schlägt sich die nationalsozialistische Propaganda in der firmeneigenen Werkszeitschrift nieder. Von 1941 bis 1944 brachte die Betriebsführung 23 Ausgaben von "DU UND DAS WERK" heraus. In großen Betrieben waren Werkzeitungen ein beliebtes Instrument, um die Betriebsgemeinschaft ideologisch zu festigen, die Bindung an das Unternehmen zu stärken und den Krieg zu rechtfertigen. In "DU UND DAS WERK" finden sich vermeintliche Berichte von der Front neben Weihnachtsgedichten. Die Belegschaft erfährt von Familienzuwachs und Eheschließungen von Werksangehörigen, von der Verleihung des Kriegsverdienstkreuz an den Direktor Martin Mende und von gefallenen Kameraden. Informationen zum Werkluftschutz werden gefolgt von Empfehlungen zum "Frohen Feierabend": Fußball, Körperschulung, Schießen, Tischtennis. Und immer wieder findet sich die Gleichsetzung der Arbeit im Werk mit dem Einsatz der Soldaten an der Front. In der ersten Ausgabe richtet sich der Betriebsführer Müller an die Belegschaft: "...In einer eisernen Zeit, ... soll auch diese Werkzeitschrift helfen, die Betriebsgemeinschaft zu fördern und zu festigen. So wie der .... deutsche Soldat ein beispielloses Zeugnis absoluter Kameradschaft ablegt, so soll auch der Soldat der Heimat, ... in unverbrüchlicher Gemeinschaft schaffen zum Wohle des Großdeutschen Reiches und damit zum Wohle jedes Einzelnen...."

Die Gesamtausgabe liegt der Deutschen Nationalbibliothek vor. Wir haben alle Ausgaben gescant und stellen sie auf Nachfrage gerne für weitere Forschungen zur Verfügung. Kontakt.

Eine Auswahl von Titelseiten der Werkszeitschrift der Firma Mende
Quelle: Komplette Ausgabe der Werkszeitung "DU UND DAS WERK". Deutsche National Bibliothek Leipzig
Das nächste Bild enthält nationalsozialistische Symbolik, Kriegspropaganda und weitere Elemente menschenverachtender Ideologie !
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Volksempfänger

Radio H. Mende & Co. GmbH

In der kurzen Phase zwischen den beiden Weltkriegen wurde das Industriegelände zivil umgenutzt. Die Demilitarisierung Deutschlands und damit auch des Militärbezirks Dresden Albertstadt war eine wesentliche Auflage des Friedensvertrag von Versailles. Die ersten zivilen Mieter auf der Planitzstraße, der heutigen Meschwitzstraße, waren 1919 die "Kreiswerkstätten für Schwerbeschädigte GmbH", wo nun Kriegsversehrte in Druckerei, Tischlerei, Metallverarbeitung, Krob-, Besen- und Schuhmacherei arbeiteten. Es folgte die Ernemann AG, die hier bis 1925 optische Geräte und Kinomaschinen produzierte und viele weitere.

Im November 1923 bezog auch die von Otto Hermann Mende und Rudolf Müller frisch gegründete Radio H. Mende & Co. GmbH ihren Sitz in der einstigen, bis heute erhaltenen Munitionsfabrik auf der Planitzstraße und nahm die Produktion elektrischer Apparate auf. Dank der innovativen Entwicklung von Rundfunkempfängern wuchs das Unternehmen schnell.

Mit der Vorstellung des Erfolgsmodells E 38 auf der Dresdner Funkausstellung 1926 gelang schließlich der geschäftliche Durchbruch. Radio Mende beschäftigte zwischenzeitlich an die 3.000 Menschen und stieg allmählich zum größten deutschen Hersteller von Rundfunkgerät aller Art auf. In den 30er Jahren bediente Mende alle Segmente des Rundfunkmarktes, vom Einsteigermodell bis zur Luxusausführung. Zu Spitzenzeiten wurden bis zu 2.200 Geräte täglich produziert. In den zehn Jahren seit der Firmengründung verließen eine Million Geräte das Werk. Damit stammte Ende 1937 jedes Dritte in Deutschland fabrizierte Radio von der Firma Mende.

Teilansicht eines Montagesaales.
Die Montage der MENDE-Geräte wird an langen Reihen nach dem System der Fließarbeit vorgenommen. Jeder Apparat wandert auf Montageschlitten von einem Arbeitsplatz zum anderen. In genauer Reihenfolge werden alle Teile, die in Bereitschaftskästen griffbereit liegen, zusammengefügt.
Quelle: radiomuseum.org

Nutznießer und Erfüllungsgehilfe des NS

1925 trat Martin Mende als Verkaufsleiter in die Firma seines Onkels ein, wurde Gesellschafter und nach einigen Jahren Betriebsführer. Martin Mende war Befürworter der nationalsozialistischen Ideologie. Er war Mitglied der "Nordischen Gesellschaft", die die Kulturüberlegenheit der "nordischen Rasse" beschwor, sowie Fördermitglied im "Bund Deutscher Osten", der die NS-Volkstumspolitik in den "Ostsiedlungen" verfolgte. Wiederholt tätigte Martin Mende Parteispenden an die NSDAP. Zudem unterhielt und suchte er gute Beziehungen zu hochrangigen NS-Funktionären, darunter Goebbels und Göring.

Dem Dresdner Historiker Holger Starke zufolge engagiert sich die Leitung der Firma Mende, "deren Geschäftsinteressen weitgehend mit den politischen Zielen der NSDAP-Führung übereinstimmten", in einem unüblichen Ausmaß im NS-System. Dem sächsischen Gauleiter und Ministerpräsidenten Martin Mutschmann sendete er Weihnachtsgrüße. Als Reichsstatthalter förderte Mutschmann die Deutsche Arbeiterfront nachhaltig. Die DAF zerschlug die Gewerkschaften, raubte deren Vermögen und schaffte das Streikrecht ab. 1932 beauftragte Mende die Überwachung der Belegschaft durch die "Ermittlungsstelle Deutscher Industrieschutz", um die innerbetriebliche Arbeiterorganisation zu zerschlagen. Die Führung veranlasste die Entlassung von Arbeitern, die sich an der Gründung einer kommunistischen Betriebszelle und der Herausgabe einer Zeitung beteiligten. Auf der Funkaustellung 1935 traf Direktor Martin Mende auf den Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Die Bildunterschrift unter dem 1941 in der Wekszeitung veröffentlichten Foto lautet: "Wir hatten oft die Ehre, dem Schirmherrn des Deutschen Rundfunks - Herrn Reichsminister Dr. Goebbels - auf unserem Ausstellungsstand die neuesten MENDE-Geräte vorführen zu dürfen."

"Funkausstellung 1935 - Reichsminister Dr. Goebbels im Gespräch mit Dir. M. Mende"
Quelle: Werkszeitung "DU UND DAS WERK" 1. Jahrgang 1941, Heft3. Deutsche National Bibliothek Leipzig

Mende und die Goebbels Schnauze

Bereits Ende 1934 besuchte Reichssendeleiter Eugen Hamadovski die Mende-Werke und schwor die Belegschaft auf die Bedeutung des Volksrundfunkempfängers ein, mit deren Produktion die Firma - wie alle großen deutschen Radiohersteller - beauftragt wurde. Der erste Volksempfänger wurde 1933 als große Propaganda-Inszenierung auf der Berliner Funkausstellung vorgestellt. Das erschwingliche Volksradio ist Teil einer ganzen Palette von Volksprodukten, darunter der Volkskühlschrank, die Volkswohnung oder der KdF-Wagen (Vorläufer des VW-Käfers), und sollte eines der wichtigsten Propagandainstrumente der NS-Führung werden. Die Devise lautete: Ganz Deutschland hört den Führer. In jedem Haushalt sollte der Empfang des Deutschlandsenders möglich sein, zunächst um Hitlers Reden übertragen, später um das verlustreiche Kriegsgeschehen umdeuten und schließlich, um den Opferwillen des deutschen Volkes beschwören zu können. So trug das Gerät den inoffiziellen Beinamen "Goebbels-Harfe" oder "Goebbels-Schnauze". Bis zur Einstellung der Produktion 1943 wurden 2,8 Millionen Exemplare verschiedener Bauart verkauft.

Radio Mende produzierte neben dem Prototypen VE 301, dessen Bezeichnung an den Tag der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 erinnern sollte, auch weiteren Modellen, darunter den mit 35 Reichsmark preisgünstigsten „kleinen Rundfunk-Kamerad“. Tatsächlich konnte in den Jahren nach der Machtergreifung die Zahl von Rundfunkteilnehmern erheblich gesteigert werden. Neben der Manipulation der öffentlichen Meinung diente Propagandaminister Joseph Goebbels dieser Zuwachs auch als wichtige Einnahmequelle, denn ein Großteil der Rundfunkgebühren ging direkt an sein Ministerium. Mende beteiligte sich auch an der Deutschen Rundfunkempfängerfabrik Warschau GmbH, die als "reine Kriegsmaßnahme" zur "Versorgung des deutschen Inlandsmarktes mit deutschen Kleinempfängern" gedacht war. (Starke: S. 179)

Besuch von Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann 1943.
Quelle: Dr. Holger Starke: Vom Werkstättenareal zum Industriegelände. In: Stadtmuseum Dresden (Hrsg.), Dresdner Geschichtsbuch, Bd. 5, Altenburg 1999
Datenblatt des sogenannten Volksempfängers in einer Produktbroschüre der Firma Mende
Quelle: Prospekt Mende Nr. W.15 SXX rll "Mende Weltklasse", mutmaßlich 1943. Überlassung von Alfons Lammers
Groß-Stanzmaschinen
"Durch die Schräganordnung der Maschinen tritt bei Verwendung von meterlangen Stanzstreifen keine Behinderung der einzelnen Arbeitsplätze ein."
Quelle: radiomuseum.org
Kondensator-Wickelei
"Sinnreich konstruierte Maschinen fertigen Wickelkondensatoren."
Quelle: radiomuseum.org
Teilansicht der Stanzerei
"Zweckmäßigste Aufstellung der modernsten Maschinen ermöglicht ungehinderte Zufuhr des Materials. Jede Maschine hat Einzelantrieb."
Quelle: radiomuseum.org
Lehrlings-Ausbildung
"Es ist eine der wichtigsten Aufgaben, den Nachwuchs im eigenen Werk zu erziehen und den jungen Leuten den Qualitätsgedanken vom ersten Arbeitstage an beizubringen. Die Lehrlingswerkstatt ist mit den modernsten Maschinen, wie sie im ganzen Werk in Betrieb sind, ausgestattet."
Quelle: radiomuseum.org
Abgleichen und Eichen
"Es wird nur nach Instrumenten gearbeitet, die die Sendungen des eigenen Werkssenders aufnehmen."
Quelle: radiomuseum.org
Transformator-Wickelei.
"Die Transformatoren werden im Fließbandsystem gewickelt."
Quelle: radiomuseum.org

Raumbuch

Die Lagepläne wurden außschließlich anhand von Kartenmaterial und Unterlagen zu Bau- und Mietangelegenheiten der Firma "Radio H. Mende & Co" erstellt. Sie bieten einen ersten Überblick über die sich verändernde Anzahl und Nutzung der Gebäude auf dem Grundstück des Fabrikareals von 1907 bis 2024. Neben der Möglichkeit einer eventuellen Verortung von Rechercheergebnissen im Rahmen der Projektarbeit sind sie eine elementare Grundlage für eine weiterführende Untersuchung der Gebäude nach, bis heute überdauerten sichtbaren Spuren.

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